Das erste Kaffeehaus der Welt wurde 1475 in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, eröffnet. Die Besucher unterhielten sich, tratschten und tauschten Neuigkeiten aus, während sie ihren Lieblingskaffee genossen.
Ein Wendepunkt der Kaffeegeschichte. Der exotische Trunk erregte das Aufsehen europäischer Reisender und kam aus dem Osmanischen Reich via Venedig nach Italien und ins restliche Europa des 17. Jahrhundert.
1645 eröffnte Europas erstes Kaffeehaus in Venedig. Kaffee wurde Konsumgut reicher Leute.
Britische und Niederländische Händler brachten Kaffee nach England, wo 1651 in Oxford das erste Kaffeehaus eröffnet wurde. Weitere folgten, besonders in London. Nur für Männer waren sie Orte für Kontakte, Geschäfte und Informationen. Manche Geschäftsidee soll Londoner Kaffeehäusern entstammen.
1669 brachte Süleyman Aga, Botschafter am Hof König Ludwigs XIV Säcke des „magischen Trunks“ nach Paris. 1671 eröffnete ein Armenier namens Pascal ein Kaffeehaus am Markt von St. Germain, in dem Besucher einen „kleinen Schwarzen“ bestellten, ein noch heute geläufiger Name für Kaffee. Das war der Beginn der Pariser Kaffeehäuser – Inspiration für Kaffeehäuser in ganz Frankreich.
In den nächsten 30 Jahren etablierte sich Kaffee auch in anderen Ländern Europas. Da der Anbau von Kaffee in Europa wegen des kälteren Klimas sehr schwierig war, bauten europäische Händler später anderswo Kaffee an.
Bis ins 17. Jahrhundert wurden Kaffeebohnen nur im Jemen angebaut. Aber als der Pilgerer Baba Budan von Mekka 1600 nach Indien zurückkehrte, schmuggelte er eine Handvoll Kaffeebohnen. Dank dessen gründeten britische Kolonialherren die erste kommerzielle Kaffeeindustrie außerhalb Afrikas und Arabiens.
Niederländische Händler brachten Kaffee nach Indonesien und das Getränk wurde auf den Inseln Sulawesi, Sumatra, Java und Bali angebaut. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts brachten französische Kolonialherren Kaffee nach Thailand, Vietnam, Kambodscha und Laos.
Als Cpt. John Smith den Kaffee 1607 nach Jamestown brachte, war er nicht sehr beliebt. 1670 erhielt Bostons Dorothy Jones die erste Lizenz für den Kaffeeverkauf. Doch erst nach dem Boston Tea Storm wurde Kaffee beliebter als Tee.
Das Klima Lateinamerikas war ideal für den Kaffeeanbau: ein Gleichgewicht an Sonnenschein und Regen, hohe Temperaturen, viel Feuchtigkeit und fruchtbare Böden. So gab es immer mehr Plantagen. 1726 war die erste Kaffeeernte und bald gehörten die lateinamerikanischen Länder zu den führenden Kaffeeproduzenten. Heute ist Brasilien der größte Kaffeeproduzent der Welt.